Die Thomas-Mann-Grundschule liegt in Berlin, Prenzlauer Berg und ist mit einem Vorderhaus und zwei Seitenflügeln in die gründerzeitliche Blockstruktur eingebunden. Die für Ludwig Hoffmann typische Klinkerfassade prägt die Greifenhagener Straße maßgeblich. Die Grundidee der Sanierung ist ein respektvoller und zugleich selbstbewusster Umgang mit der denkmalgeschützten Substanz. Minimalistische, sehr effiziente Eingriffe in gestalterischer wie auch ökonomischer Hinsicht schaffen eine klare und kinderfreundliche Atmosphäre, die den Ansprüchen der Grundschulkinder wie auch denen des Denkmalschutzes gleichermaßen gerecht wird. Das pädagogische Konzept des gemeinsamen, altersgemischten Lernens zweier Klassen wird auf die Räume übertragen: durch je zwei Verbindungstüren werden zwei Klassen und ein mittiger Teilungsraum zu einer Klassenfamilie zusammengefasst.
Minimale Baumaßnahmen schaffen maximale räumliche Transparenz und pädagogische Flexibilität. Die Bausubstanz wird respektiert und doch eine maßgeschneiderte Struktur für das moderne Lehrkonzept ermöglicht. Das Denkmal wird nicht als Einengung, sondern als Herausforderung begriffen, um mit zahlreichen Sonderdetails eine zeitgemäße Nutzung zu ermöglichen.
Einfachste Mittel, wie etwa ein verlängerter Spiegel, in dem sich auch ein Kind sehen kann, vermitteln den speziellen Maßstab dieser Architektur für Kinder, ohne das Gebäude zu verniedlichen. Die Farbigkeit ist hell und zurückhaltend als Hintergrund für Bilder, Kleidung und Taschen der Kinder. Die Baumaßnahme wurde unter laufendem Schulbetrieb durchgeführt. Die Sanierung der Klassen erfolgte weitgehend komprimiert in den Ferienzeiten. Arbeiten in den Fluren wurden während der Schulzeit in enger Abstimmung mit den Nutzern ausgeführt.
Auftraggeber: S.T.E.R.N. GmbH, Förderverein der Thomas – Mann – Grundschule e.V.
Team: Katharina Havekost, Birte Müller, Birgit Wolf